Zecken FAQ

Zecken können Tiere das ganze Jahr über bekommen, aber kaum eine Zeit im Jahr ist so Zeckenreich wie die wärmeren Monate im Frühjahr und Sommer. Wer sich in der Natur aufhält, muss mit einem Kontakt zu Zecken rechnen. Besser, man weiß, mit wem man es zu tun hat.

Wie schütze ich mein Tier sicher vor Zecken?

  • Einen garantierten Schutz vor Zecken gibt es nicht.
  • Es gibt jedoch eine Reihe zugelassenen Tierarzneimittel, bei denen eine gute  Schutzwirkung nachgewiesen werden kann. Werden diese Präparate regelmäßig und richtig angewendet, kann damit einem Zeckenbefall in hohem Maße vorgebeugt werden.
  • Halsbänder mit EM-Keramikperlen oder Bernsteinketten können ebenso hilfreich sein. Sie sind, im Vergleich zu Tierarzneimitteln natürlich und enthalten keine Giftstoffe. Sie können das gesamte Jahr getragen werden, sehen schick aus und halten mehrere Jahre.
  • Verirren sich dennoch vereinzelt Zecken auf das Tier, so sollten diese so schnell wie möglich entfernt werden. Die tägliche Kontrolle des Tieres auf Zecken ist daher immer wichtig!

Wie groß ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung beim Zeckenstich?

Die Anzahl an Zecken die Krankheitserreger übertragen nimmt stetig zu. Häufig übertragen werden dabei die Erreger der Borelliose, Babesiose oder Anaplasmose. Auch die Zahl der mit diesen Erregern infizierten Tiere steigt leider stetig. Besondere Gefahren lauern auch bei Reisen nach Südeuropa, wo Zecken häufig auch Überträger der Erreger von Babesiose und Ehrlichiose sind.

Kann ich mein Tier gegen Zecken impfen?

Nein 

In welchen Monaten muss ich mein Tier schützen?

die gesamte Zeckensaison, also von Februar bis November

Wussten Sie, dass …

  • es weltweit ca. 870 verschiedene Zeckenarten gibt – kleine blutsaugende Parasiten, die nahe verwandt mit den Milben und Spinnen sind.
  • Zecken kommen gewöhnlich in waldigen und dicht bewachsenen Gebieten, also im Gras, im Gebüsch oder Unterholz vor. Beliebt sind Areale mit häufigem Wildwechsel und potentiellen Wirten. Die einzige Ausnahme ist die Braune Hundezecke, die sich auch in Wohnräumen oder Zwingern vermehrt.
  • Zecken können auch in den Wintermonaten aktiv sein, insbesondere wenn die Temperaturen über 7°C ansteigen.
  • Weibliche Zecken legen ihre Eier an lichtgeschützten dunklen Stellen am Boden ab. Das kompakte Eigelege mit bis zu 4.000 Eiern wird, abhängig von der Zeckenart, innerhalb von 6-20 Tagen abgelegt. Nach Eiablage stirbt die Zecke.
  • Aus den Eiern schlüpft die Zeckenlarve nach 16-30 Tagen.
  • Die meisten Zecken sind dreiwirtige Zecken, dies bedeutet, dass jedes Stadium – Larve, Nymphe und erwachsene Zecke – sich seinen eigenen Wirt sucht und Blut saugt.
  • Auf Wirtssuche bewegen sich die Zecken nur wenige Meter weit und klettern auf Grashalme und die Vegetation entlang von Wegen oder Pfaden, die die Wirte nutzen.
  • Die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen (adulten) Zecke ist je nach Zeckenart unterschiedlich. So entwickelt sich die Braune Hundezecke bei guten Umweltbedingungen rapide schnell innerhalb von 2 Monaten, während der Zyklus beim Holzbock (Ixodes ricinus) 2 bis 4 Jahre dauert.
  • Die meisten Zecken können ohne Weiteres ein Jahr lang ohne Nahrungsaufnahme überleben.
  • Eine einzige weibliche Zecke kann mindestens 0,6 ml Blut aufnehmen.
  • Erste Krankheitssymptome treten, abhängig von der übertragenen Erkrankung, in der Regel erst 1 bis 4 Wochen nach einem Zeckenstich auf.
  • Die meisten Krankheitserreger werden etwa 24-48 Stunden nach Beginn des Blutsaugens auf den Hund übertragen. Das frühe manuelle Entfernen der Zecken hilft eine Krankheitsübertragung zu verhindern. Die winzig kleinen Zeckenlarven und Nymphen, die ebenso Krankheitserreger übertragen können, werden in der Regel jedoch übersehen.
  • Der beste Schutz ist eine frühzeitige Zeckenprophylaxe mit geeigneten Präparaten, um bereits zu Beginn der Zeckensaison gewappnet zu sein.

(Quelle: MSD Tiergesundheit)

Irrtümer über Zecken und ihre Verhaltensweisen

Der Zeckenbiss

Es gibt keinen Zeckenbiss. Ähnlich wie Insekten, stechen Zecken. Mit einem scherenartigen Mundwerkzeug reißen die Blutsauger die Haut ihrer Wirte auf und saugen dann mit ihrem Stechrüssel das Blut. Da die Tiere bei dem Stich zusammen mit dem Speichel ein Betäubungsmittel abgeben, bleibt der Stich vorerst unbemerkt. Damit sie nicht den Halt verlieren, ist ihr Stechapparat mit Widerhaken ausgestattet, die sich in der Haut verankern.

Zecken sind nur im Frühling und Sommer aktiv

Nein. Die Spinnentiere verfallen erst bei richtig kaltem Klima in eine Kältestarre. Sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 °Celsius warm oder wärmer ist, sind sie aktiv. In Deutschland reicht die Zeckensaison deshalb in der Regel von Februar bis Oktober. Solange die Zecken aktiv sind, ist eine Ansteckung mit den verschiedenen Krankheitserregern, zu denen das FSME-Virus gehört, durch einen Stich möglich.

Die Zecke muss beim Entfernen rausgedreht werden

Nein. Zecken haben sich nicht in die Haut gedreht und auch kein Gewinde“, erklärt Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin (BCRT). „Daher ist eine Drehbewegung überflüssig.“ Stattdessen das Tier, sofort nach Entdeckung, mit einer Zeckenzange vorsichtig hautnah greifen und dann langsam und kontrolliert hochziehen. Wegen der Widerhaken am Stechrüssel hilft es, das Tier durch leichtes wackeln zu lösen.

Zecken fallen von Bäumen

Nein. Die Tiere klettern maximal nur 1,5 Meter hoch. Daher sind eher Unterholz, hohe Gräser und Büsche die Lebensumgebung der Zecken. Dort warten sie darauf, dass Tiere oder Menschen sich nähern, und lassen sich von diesen abstreifen. Potenzielle Wirte erkennen Zecken am Geruch, an der Körperwärme sowie am ausgeatmeten Kohlendioxid.

Krankheitserreger werden doch nur von Zecken im Süden übertragen

Nein. Die Gebiete der „gefährlichen“ Parasiten breiten sich in den letzten Jahren immer mehr Richtung Norden aus. Daher kann es auch im Norden zu Krankheitsfällen kommen. Und Zecken können neben dem FSME-Virus auch noch weitere Krankheitserreger, darunter die Lyme-Borreliose-Bakterien, übertragen. Ansteckungen mit dieser Infektionserkrankung sind in ganz Deutschland möglich.